, Beck Roger

2019/KW26 SwissCup - Bern

2te Runde SwissCup in Bern. Hiess Anfahrt in verschiedenen Splittergruppen. Der Hauptharst im Sportbus der sich 08:00 in Egg losbewegte, Material und Leute aufsammelte, bevor es nach einer Zürich-Durchquerung auf der so geliebten Autobahn nach Bern ging. Phil mit heimatlichen Gefühlen und einem glänzen in den Augen, durchfuhren wir doch Teile Solothurns. Müsterchen von lokalem Slang der Balsthaler sorgten für Lacher im Bus.   

Bern Wankdorf und ab auf die schattenlose Spielfläche. Fleissige Hände stellten schattenspendende Zelte auf. Und trotz bereits beachtlicher Hitze mussten die Muskeln auch noch auf Betriebstemperatur gebracht werden. Abro-WarmUp in Ultra-Kurzdistanzform. Und schon hing man das erste Mal an der Flasche – Wasser versteht sich!  

Gleich als Eröffnung das Zürcher Derby gegen die Geezers. Trotz vier Turnier-Novizen/Innen hielten wir uns wacker gegen die wie immer spielstarken Grossstädter. Hielten zu Beginn gut dagegen, mussten aber schon früh einem Rückstand hinterherrennen. Bei der Hitze psychologisch eher nicht gut. Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr der verzweifelnde Versuch, was mit der Brechstange zu versuchen. Liefen natürlich prompt in zwei pfeilschnell ausgeführte Konter. Tja, Startniederlage perfekt.  

Kurze Verschnaufpause und die ersten Versuche die Körpertemperatur tief zu halten. Bevor es gleich zum Duell gegen den Turniermitfavoriten Touch Rugby Bern ging. Die sind zum Glück alle noch einen Tick jünger als die Geezers und spielen auf sehr hohem Niveau. Wir als durchschnittlich älteste Touch Ensemble auf der anderen Seite der Skala. Wir hielten den Schaden bis zur Pause erstaunlicherweise im Rahmen, aber zu hoffen einen Punkt aus der Partie zu entführen wäre vermessen gewesen. Nadia hatte noch das Pech auf einen Wassersprinkler zu treten, der Mitten im Spielfeld sein Dasein fristet. Auch hier ein negatives Resultat. Minus eine Spielerin, was für den Rest der Damen hiess: Durchspielen für den Rest des Turniers….  

Wieder eine Pause und diesmal auf zu einem kleinen Schaulaufen gegen die U15 Auswahl von Touchswitzerland, die sich als «Gastmannschaft» für die kommenden Junioren Europameisterschaften in Paris die nötige Wettkampferfahrung holen durfte. Wir tüftelten am neuen Setup unserer Mannschaft, schonten die Damen und die sich anbahnenden Verletzungen anderer Teamstützen. Die wendigen Young-Stars, inklusive ‘unserem Karim’, nutzten die Gunst der Stunde und die Beweglichkeit ihrer Jugend. Sprich führten uns die dritte Niederlage in Serie bei, zum Glück ohne Auswirkungen auf das Turnier – war ja nur ein Freundschaftsspiel. Wir redeten dies schön mit den Worten: Die Jungen brauchen ein Erfolgserlebnis vor ihrem Euro-Turnier…..   

Wir witzelten bereits vor dem letzten Gruppenspiel mit den Baden Banditos, die ebenfalls alle bisherigen Partien als zweiten Sieger beendeten. Und tatsächlich ein Duell auf Augenhöhe. Mit leichten Vorteilen für die PWP’s. Nebenbei war nun Simon auch definitiv ausgefallen, sein unrunder Gang sagte bereits alles. Wie in den vorherigen Partien, brachten wir das Kunststück zustande den Gegner mit zunehmender Spieldauer aufzubauen. Und anstatt mit wenigstem einem Unentschieden die Gruppenphase zu beenden, liessen wir die Banditen in letzter Sekunde den Game Winning Try legen.  

Ernüchternde Vorrunde mit viel Verletzungspech. Aber bereits den Fokus auf das Klassifizierungsspiel der Zwischenrunde, welches uns die Genfer Eagles aus der anderen Gruppe zuwies. Hier wie gegen die Banditos ein starker Beginn der Wildschweine. Pausenführung und dem eindringlichen Pausenapell von Stu, einfach zu spielen. Damit wir den knappen Vorsprung kontrolliert nach Hause bringen können. Aber mit Pässen direkt in des Gegners Hand, welche dann ungehindert durchbrechen können, gewinnt man kein Spiel. Hiess nun war es amtlich, wir verloren alle Partien vor der letzten Rangierungsrunde.  

Da wir aber unsere Verletztenliste nicht noch erweitern wollten und den hächelnden Borstentieren keine weitere Hitzebelastung zutrauten, entschieden wir uns dem neuen Touchswitzerland Mitglied Touch Rugby Luzern einen Punkt kampflos zu übergeben. Trotz der von uns offerierten Forfait Niederlage, nuckelten die PWPs nun zufrieden an einem kühlen Bier und leckten ihre Wunden. Unser 8ter Schlussrang brachte für den Swiss Cup wenigstens einen Punkt, den wir ins Gepäck für die Heimreise nehmen durften.   

Die Heimreise verzögerte sich aber etwas, denn wir hatten einen weiteren Ausfall zu beklagen. Dannie kam etwas beduselt aus der Dusche zurück. Wankte in den Schatten unseres Zelts und legte sich mit nuschelnden Worten auf dem Rasen nieder. Ohä! Wir versuchten ihr die Lebensgeister mit Cola und salzigem Knaberzeugs wieder herzustellen. Aber in solch einem Zustand nimmt man nur widerwillig etwas zu sich. Also gönnten wir ihr etwas Ruhe, bevor sie auf einem Wägelchen zum Auto transportiert wurde. Wir legten die Überhitzte neben Dänu auf den Beifahrersitz und Corina übernahm die Pflege. Eine Art terrestrischer Rega-Rückführungsflug...  
Spätestens jetzt waren allen klar, dass der Entscheid auf die letzte Partie zu verzichten mehr als Vernünftig war.  

Der Heimweg verlief verkehrstechnisch stockend, was soll man von Bern – Zürich anders erwarten. Die Auswahl der Raststätte war dann auch noch suboptimal, da kein Bier in der Auswahl war. Hilfe!
So unterhopft und 35° C Abends um acht, nahm der Präsident plötzlich komische Sitzpositionen auf dem Beifahrerbank ein. Sein leicht schmerzverzehrtes Gesicht lies keinen Zweifel zu: Krampf!  
Ein langanhaltender zur Belustigung der übrigen Buspassagieren, der Betroffene fand es weniger amüsant.

Der Tag nach der Hitzeschlacht stand einfach unter einem schlechten Stern. Denn das Egger Grümpi war auch bereits Geschichte, als alles Material verstaut und der Sportbus parkiert war. Das erhoffte Tagesabschlussbier somit nicht mehr erhältlich.  

 

Die offiziellen Resultat und Ranglisten, sowie Bilder folgen sobald der Turnierveranstalter die Infos an Touchswitzerland sendet.